Tag 3 ist der letzte Tag in Holland. Wir machen uns auf in nördlicher Richtung, in die Gegend von Gouda. Aha, kenn ich, Käse! Genau. Um den besten zu bekommen, muss man einen der im Umland gelegenen Höfe aufsuchen, die eigenen Käse herstellen, oder auf einen der Käsemärkte warten, die mehrmals im Jahr in Gouda selbst stattfinden. Wir entscheiden uns für das Umland. Nach einigem Suchen und der Fahrt entlang entloser Grachten und Wassergräben landen wir auf einem modernen Bauernhof mit Schild „Käserei“. Hier sind wir richtig und handeln uns mit „Händen und Füßen“ zu einem Laib Gouda-Käse. Lecker und zum Zeitpunkt dieses Berichts schon halb aufgegessen.
Da wir uns kein festes Programm vorgenommen haben, gondeln wir weiter durch Holland. Ein Verkehrsschild weist den Weg Richtung Leiden. Waren in der Gegend nicht die berühmten Tulpenfelder? Das überprüfen wir und fahren zum „Keukenhof“ (zu Deutsch „Küchenhof“, nach den früher hier angebauten Kräutern und Gemüsen). Hier blühen die Felder in allen Farben. Gewaltig. Nur der Keukenhof selber ist dann doch ein wenig viel. Allein 100 Reisebusse zählen wir auf dem Parkplatz. Wir suchen daher das Kaffee im nahegelegenen ehemaligen Bahnhof Lisse auf und fahren dann weiter Richtung Ijsselmeer.
Auf dem Weg passieren wir Amsterdam. Ein Besuch wäre toll, ist aber nichts, wenn man nur 1-2 Stunden zur Verfügung hat. So fahren wir weiter nach Lelystad, eine Stadt, die man dem Wasser abgetrotzt hat. Vor einigen Jahrzehnten war hier noch Wasserfläche und Sumpf. Am Rande liegt ein Outlet-Store, in dem wir ein bisschen bummeln können. Das Gelände ist ein bisschen wie ein Dorf gestaltet. Zwischen den Shops liegen Promenaden, so dass die übliche miese Luft hier entfällt.
Der Rückweg führt uns dann nochmal in unser „Wohnzimmer“, die Stadt Deventer, in die wir so oft es geht zurückkommen. Zwar ist hier um 19 Uhr schon etwas Ruhe eingekehrt. Aber es gibt reichlich Restaurants in der Fußgängerzone und rund um den „Brink“, den großen Marktplatz. Wir entscheiden uns für ein „Eetcafé“, also ein urwüchsiges niederländisches Restaurant. Tolle Kneipe, leckeres Essen und vor allem nette Leute. Die haben wir übrigens während der Reise immer wieder getroffen, denn Holländer sind freundlich und aufgeschlossen und mit einer sprachlichen Mischung aus Deutsch, Englisch und Niederländisch kommt man überall weiter. Also „tot ziens“, wie man hier sagt. Bis zum nächsten Mal.
Euer Reisezauberer